Der Europäische Wolf im Saarland - Canis lupus lupus
Vortrag: Der Wolf kommt

Der Europäische Wolf (Canis lupus lupus) ist eine Unterart des Grauwolfs und in vielen Teilen Europas beheimatet.

Wissenschaftliche Klassifikation
Reich: Animalia, Klasse: Mammalia, Ordnung: Carnivora, Familie: Canidae, Gattung: Canis, Art: Canis lupus, Unterart: Canis lupus lupus.

Beschreibung
Europäische Wölfe sind große Raubtiere mit einem kräftigen Körperbau, langen Beinen und einem buschigen Schwanz. Ihr Fell variiert je nach Jahreszeit und Region.

Verbreitung und Lebensraum
Sie sind in verschiedenen Habitaten in ganz Europa verbreitet, bevorzugen aber Wälder und Gebirgsregionen.

Ernährung und Jagdverhalten
Wölfe sind Fleischfresser, die vor allem Hirsche, Rehe und kleinere Säugetiere jagen.

Sozialverhalten und Fortpflanzung
Sie leben in Rudeln und haben eine komplexe soziale Struktur. Die Fortpflanzungszeit liegt meistens im Frühjahr.

Bedrohungen und Schutz
Trotz Schutzmaßnahmen sind sie durch Lebensraumverlust und Konflikte mit Menschen bedroht.

Tierbestimmung: Wolf

Der Europäische Wolf (Canis lupus lupus) kann anhand mehrerer charakteristischer Merkmale identifiziert werden:

  • Größe und Körperbau: Europäische Wölfe sind groß und kräftig gebaut. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von etwa 105 bis 160 cm (ohne Schwanz), eine Schulterhöhe von etwa 65 bis 80 cm und ein Gewicht zwischen 20 und 80 kg.
  • Fellfarbe und Muster: Ihr Fell variiert in der Farbe, wobei Grautöne am häufigsten sind. Es kann auch Brauntöne, Cremefarben, und Schwarz enthalten. Das Fell ist oft mit einem Muster aus dunkleren und helleren Flecken durchsetzt.
  • Gesichtszeichnung und Ohren: Sie haben typischerweise eine markante Gesichtsmaske mit hellen und dunklen Bereichen. Die Ohren sind mittelgroß, spitz und aufrecht stehend.
  • Schwanz: Der buschige Schwanz ist ein weiteres Merkmal, meist mit einer dunklen Spitze und oft unterhalb der Körperlinie gehalten.
  • Augen: Die Augenfarbe variiert, ist aber häufig gelblich bis bernsteinfarben.
  • Gebiss und Krallen: Sie besitzen ein starkes Gebiss mit 42 Zähnen, geeignet zum Packen und Zerreißen von Beute. Ihre Krallen sind nicht einziehbar und hinterlassen charakteristische Spuren.
  • Laufmuster: Wölfe haben einen ausgeprägten Zehenlauf. Ihre Spuren zeigen die typische Form von Hundespuren, sind aber größer und der Abstand zwischen den Spuren ist aufgrund ihrer Größe und ihres Gangs größer.
  • Verhalten: Wölfe sind für ihre Rudelstruktur bekannt. Sie sind territorial und kommunizieren mit einer Vielzahl von Lauten, Gesten und Duftmarkierungen.
  • Jahreszeitliche Fellveränderungen: Ihr Fell wird im Winter dichter und wärmer, im Sommer dagegen leichter und kürzer.

 

Diese Merkmale machen den Europäischen Wolf erkennbar und unterscheiden ihn von anderen großen Wildhunden oder verwandten Arten wie Hunden und Kojoten.

Verhalten bei einer Wolfsbegegnung

Immer daran denken: Der Wolf ist ein Wildtier!

Begegnungen zeigen deutlich:  Wölfe sind keine Kuscheltiere! Sie sind Raubtiere, deren natürliches Verhalten gerade bei Laien zu großer Verunsicherung und für die Betroffenen zu äußerst unangenehmen Situationen führen kann.

Die richtige Reaktion gerade in solchen Stresssituationen ist verständlicherweise gerade für Nicht-Experten eine Herausforderung und kann z.B. von Waldspaziergängern im konkreten Zusammenhang wohl kaum verlangt werden. Umso mehr wünschen wir uns hier mehr Aufklärung.

Richtiges Verhalten bei Nahbegegnungen mit dem Wolf

Wenn Sie einem Wolf begegnen, bleiben Sie ruhig. Beobachten und fotografieren Sie ihn, wenn es die Situation erlaubt. Sobald er Sie bemerkt, zieht er sich in der Regel zurück, denn Wölfe sind vorsichtige Tiere. Nähern Sie sich auf keinen Fall einem Wolf, der ein Tier gerissen hat. Junge Wölfe sind jedoch neugierig und oft weniger vorsichtig als erwachsene Tiere, manchmal sogar dreist. Wenn Sie sich in der Nähe eines Wolfes unwohl fühlen, können Sie Folgendes tun:

  •  Machen Sie sich durch Sprechen, Rufen und/oder Klatschen bemerkbar.
  •  Zeigen Sie dem Wolf durch beherztes Auftreten, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben.
  •  Entfernen Sie sich langsam und ruhig, immer mit dem Gesicht zum Wolf.
  •  Laufen Sie nicht weg, das kann eine Verfolgung auslösen!
  •  Sollte sich der Wolf dennoch nähern, gehen Sie entschlossen auf ihn zu, machen Sie Lärm und werfen Sie, wenn möglich, mit Steinen oder Stöcken nach ihm.
  •  Auch der Einsatz von Pfefferspray ist zur Abwehr sehr wirksam.
  •  Wenn Sie mit einem Hund unterwegs sind, lassen Sie ihn zu seinem eigenen Schutz nicht von der Leine, sondern halten Sie ihn dicht bei sich.

Melden Sie den Vorfall so schnell wie möglich dem nächsten Wolfsberater oder direkt der Kontaktstelle Wolf im Saarland.

Ansprechpartner

Ansprechpartner im Saarland

Kontaktstelle Wolf im Saarland

Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz

Dr. Andreas Bettinger
Wolfsmanagement-Team
Am Bergwerk
Reden 11
66578 Landsweiler-Reden
Tel.: 0681 501-345
E-Mail: wolfsmanagement@umwelt.saarland.de
E-Mail: wolf@umwelt.saarland.de
Web:  https://wolf.saarland.de

Weiterführende Informationen:

Ansprechpartner in Rheinland-Pfalz

Kontaktstelle Wolf in Rheinland-Pfalz
Landesforsten Rheinland-Pfalz Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft

Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO)
Hauptstraße 16
67705 Trippstadt
Tel.: 06131 884268-180
E-Mail: kluwo@wald-rlp.de
Web: https://fawf.wald.rlp.de/kluwo

Bund

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz:
Ist der Wolf gefährlich für den Menschen?

Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf: https://www.dbb-wolf.de/

Verteilung des Wolfsvorkommens in Deutschland: Kartenwerk des Bundesamts für Naturschutz

Vortragsreihe in der Biosphären-VHS St. Ingbert

Vortrag „Der Wolf kommt“ ins Saarland, von Referent Christian Engel (BNE-Berater-Wolf)

Der Wolf kommt
Vortragsreihe von Referent Christian Engel, BNE-Berater-Wolf
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